Achtung: Schuldenfalle

Der Gang zum Betreibungsamt im dritten Stock der Gemeindeverwaltung ist für manche Personen ein schwerer. Einerseits stellt das Amt Betreibungsregisterauszüge aus, die zum Beispiel für eine Bewerbung auf eine bestimmte Stelle oder eine Wohnung hin nötig sein können. Andererseits vollzieht unser Betreibungsbeamter die gesetzlich vorgeschriebenen Amtshandlungen bei Betreibungen und Pfändungen von Personen oder Unternehmen in Altdorf. Das sind für manche Betroffene schwierige Situationen.

In Altdorf ist die Anzahl an ausgestellten Zahlungsbefehlen und Pfändungsbegehren über die letzten zwanzig Jahre hinweg kontinuierlich angestiegen. «Ich stelle fest, dass immer öfter bereits jüngere Personen mit finanziellen Problemen konfrontiert sind», erklärt Raphael Arnold, der das Betreibungsamt führt. Das Verständnis für administrative Abläufe und für gesellschaftliche Verpflichtungen wie das Bezahlen von Steuern, Krankenkassenprämien oder der Serafe-Gebühren scheint bei jüngeren Personen abzunehmen. Ob das an mangelnder Aufklärung oder am ausufernden Konsumangebot liegt, zum Beispiel auf Online-Plattformen, ist schwierig zu beurteilen. «Es gilt, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen», rät Raphael Arnold, «und bestenfalls nur zu kaufen, was man braucht und sich leisten kann.» Denn einmal in der Schuldenspirale gefangen, braucht es einiges an Anstrengung, um wieder rauszukommen. «Wenn jemand am Punkt ist, an dem er oder sie betrieben wird, ist es wichtig, Hilfe zu holen. Und zwar möglichst früh und nicht erst bei der zehnten Betreibung», betont Raphael Arnold. Verschiedene Behörden und Institutionen bieten in Altdorf Beratungen bei Schuldenfragen kostenlos an.

Dieser Artikel ist im Altdorfer Adler, Ausgabe 4/2024 erschienen: