Panoramatafeln

Ein neuer Blick auf Altdorf

Wussten Sie, dass das Hotel Höfli, nachdem es 1799 den Dorfbrand unbeschadet überstand, zu einer Gaststube mit eigener Bierbrauerei avancierte? 

1823 errichtete «Bäcker Gisler» auf dem Höfliareal ein «Brauhaus mit Malzdörre», in dem deutsche Bierbrauer feinen Gerstensaft produzierten. Bei Föhn war das Bierbrauen untersagt. 1901 wurde ebenfalls im Hotel Höfli der Altdorfer Traditionsverein «Nächstenliebe» gegründet. Angesichts der gehässigen Politik, die damals vorherrschte, bezweckte der Verein die «Verbreitung von Nächsten-Liebe unter der Jungmannschaft von Altdorf» und die «Pflege von Geselligkeit».

Solche und weitere Einblicke in die Geschichte von Altdorf erhält, wer beim Nussbäumli und Kulturkloster die neu errichteten Panoramatafeln studiert. Auf Initiative der Tourismuskommission Altdorf und mit freundlicher Unterstützung der Uri Tourismus AG, der Korporation Uri sowie der Korporationsbürgergemeinde Altdorf hat eine Arbeitsgruppe um Gemeinderat Ruedi Bomatter die Panoramatafeln konzipiert und umgesetzt. Die Tafeln verweisen auf 39 markante Altdorfer Gebäude. Über einen QR-Code gelangen Interessierte mit dem Smartphone auf Inhalte im Urikon. Dort hat Historiker Rolf Gisler-Jauch Hintergründe zu aktuellen und historischen Nutzungen dieser Gebäude zusammengestellt. «Mit den Panoramatafeln wollen wir sowohl Touristinnen und Touristen wie auch Einheimische ansprechen», erklärt Ruedi Bomatter. «Die Inhalte gehen über die naheliegenden Sehenswürdigkeiten wie etwa Rathaus und Telldenkmal hinaus und sollen auch weniger bekannte Aspekte der Altdorfer Geschichte in Erinnerung rufen. Das ermöglicht selbst alteingesessenen Altdorferinnen und Altdorfern einen neuen Blick auf Altdorf», ist Gemeinderat Bomatter überzeugt.

Übrigens: Das Höflihaus war ursprünglich eine am Dorfbach gelegene Mühle und die im Artikel erwähnte Bierbrauerei die älteste in Uri.

Dieser Artikel ist im Altdorfer Adler, Ausgabe 1/2025 erschienen: