Seit vergangenem Samstag ist an mehreren Orten in Altdorf Kunst zu sehen; mal hinter Schaufensterglas, mal auf einem Veloständer-Dach und auch im begehbaren Türmli auf dem Rathausplatz. Während eines Monats präsentieren vier Altdorfer Kunstschaffende ihre Werke im öffentlichen Raum. Die Vernissage zur Kunstausstellung «Ansichtssachen» stiess auf reges Interesse.
Einen Monat lang stellen Franziska Furrer, Anita Regli, Florian Maritz und Werner Caspar Huber ihre Kunstobjekte und -werke auf öffentlichem Grund in Altdorf aus. Anlässlich der Vernissage präsentierten die vier Altdorfer Künstlerinnen und Künstler einer Gruppe von über 60 kunstinteressierten Besucherinnen und Besuchern ihre Werke.
«Ansichtssachen»
Hinter der Ausstellung «Ansichtssachen» steht die Kulturkommission Altdorf. Vier auserwählte Kunstschaffende mit Bezug zu Altdorf wurden ausgewählt und erhielten die Möglichkeit Orte und Arten der Kunstwerke frei zu konzipieren. «Uns ist wichtig, dass Kunstschaffende in Uri eine Plattform erhalten und die Möglichkeit haben, ihre Kunst und ihre Werke einem breiten Publikum zeigen können.» meint Sebastian Züst, Präsident der Altdorfer Kulturkommission. «Mit der Ausstellung ’Ansichtssachen’ beleben wir unseren Lebensraum temporär mit Kunst. Kunst ist ja bekanntlich ’Ansichtssache’. Im Rahmen eines gemütlichen Spaziergangs ermöglichen wir der Bevölkerung eine Auseinandersetzung mit sich und unserem Lebensraum.»
Von Klangobjekten zu Papier und Holz
In den Schaufenstern des «Haus Schön» auf dem Oberlehn in Altdorf stellt Künstlerin Franziska Furrer ihre Arbeit «Muster der Zeit weben / ausfransen» aus. Die Künstlerin interessiert Zeit als Fluss: Etwas vergeht, etwas entsteht. Sie verwebt gefärbtes und in Handarbeit zerschnittenes Papier zu textilen Flächen, die sich jedoch wieder in Auflösung befinden und ausfransen. Dabei stellt sie sich Fragen wie; Was bleibt, was vergeht? Was ist wichtig, was nicht?
Ähnliche Fragen stellt sich auch die zweite Künstlerin; Anita Regli. Sie erzählt in ihren Arbeiten mit Tieren fiktive Geschichten in Form von Fotografie oder Installation. Ihr Kunstwerk unter dem Namen «Apis Mellifera» geht der Frage nach Realität nach; Ist das, was wir sehen, Realität oder eben nicht? Das Werk der Altdorfer Künstlerin ist hör- und riechbar zu erleben und haucht dem ehemaligen Wohnhaus Türmli, dem Telldenkmal auf dem Rathausplatz, wieder Leben ein.
Florian Maritz, der dritte ausstellende Künstler, inszeniert gleich drei Orte im Altdorfer Dorfkern. Seine Holzskulpturen zieren den Brunnen auf dem Rathausplatz, das Veloständer-Dach beim Gemeindehaus und den Winterbergpark. Unter dem Namen «Not the Diversity I Need» beschäftigt sich der Künstler mit dem Überfluss und dem Überangebot an Konsumprodukten und plädiert für eine Diversität in anderen Bereichen, wie Flora und Fauna und in der Gesellschaft.
Der vierte Künstler überraschte anlässlich der Vernissage mit einer Performance: Werner Caspar Hubers Stahlkubus im Innenhof des Fremdenspitals ist eine Klanginstallation. Unter dem Namen «Klangwürfel oder Musik schwebt in der Luft» wurde sie an der Vernissage mit Klavierklängen zum Leben erweckt. Zentrum der Installation von Werner Caspar Huber ist ein Pendel, das schwingt und klingt und ständig in Bewegung ist.
Die temporäre Projektausstellung «Ansichtssachen» dauert vom 31. August 2024 bis 28. September 2024. Auf öffentlichem Grund werden in Altdorf Kunstwerke präsentiert und können von Besucherinnen und Besuchern individuell besichtigt werden. Nähere Informationen unter: www.ansichtssachen.ch |